An Weihnachten gibt es Karten

Ich sitze am Pc. Der Tisch ist lang.Es ist schön hell und um mich herum .Der Klaus hat alles dekoriert.Ich finde nicht einen Kitsch sondern sehe nur liebevolle Arangements. Nicht einfach abgestellt .Nein..empatisch durchdacht .Für uns und jeden der unser Heim betritt. Alles ergibt eine kleine Szene.
Über mir ist es gut hell durch eine in gelb gehaltene Tiffany Lampe die an einem längeren Kabel über dem Tisch hängt.Die Buchse aus der das Kabel kommt, was zur Lampe führt, ist etwa 1,5 m lang. Am anderen Ende der Buchse ist also der Lampenkörper der zu unserem Tisch hinunterschaut . Man kann sie in der Höhe verstellen wie das bei jeder so ist. Seit ein paar Jahren haben wir nun auch übernommen „von Amiland“ die Gruß -Karten zur Advents -und Weihnachtszeit aufzuhängen. Dieses Kabel der Hängelampe bietet sich bestens dafür an.Nun geht es dem Deko–mann gewaltig gegen den Strich die Karten nur einfach in der Kartenfalte auf das Kabel zu stecken.

Nein ,der 69 Jährige legt sich alles parat.Goldene Häkchen, kleine goldene Kügelchen Und Weihnachtliche Figürchen. Ein Weihnachtliches Ensemble eben. Ein schon ewig im Haus befindliches rotes Band an dem sich etwa zwei cm  kleine Glöckchen  befinden, hat einen solchen Charm  ,das es überall hinpasst. Ich hab es richtig lieb. Deko-Mann bringt sie an .Nein aber nicht einfach so….nein …es muss das angenehme mit dem nützlichen verbunden werden.  Sie muss sich wie eine Schlange das tut… um das Kabel winden.  Ich sitze einen oder zwei Meter von ihm entfernt. Bequeme Stühle mit Armlehen stehen um den Tisch. Alles liegt bereit für sein Vorhaben. Er hat mit einem gut überlegten Schwung die Sitzfläche des Stuhles in Beschlag genommen und beginnt. Der Rest der Glöckchenkette baumelt frech herum während der Anfang anstrengend in Schach gehalten wird.  Zweimal hat sich die Schlange schon gewunden und  wartet baumelnd auf weitere..etwa acht Umdrehungen.   Das ist nicht so einfach.  Weil der Kopf weit in den Nacken überstreckt wird—weil die Lichtverhältnisse ÜBER der Lampe eine andere sind als unter dem Lampenschirm. Da die Brille drei   Millimeter auf der Nase zurückgeschoben werden muss ,aber die dritte Hand fehlt ist das ein unangehmer Zustand.
Und weil gerade die wunderbare Büroklammer, welche sich hatte so perfekt biegen lassen, aus seiner  Hand auf den Boden fällt –unterbreche ich und wende den Blick ab von Pc.   Sie die Büroklammer ,wollte ein wenig Verstecken spielen.  Die Topografie ist hinter dem Tisch eine andere als vor dem Tisch .Denn hier steht auch noch an der gegenüberliegenden Längsseite eine Reihe mit Stühlen. Nun steht der gute Mann da, murmelt ein wenig dieses  eine Wort über die Masse —die bei den meisten Säugetieren am verlängerten Rückgrat heraus kommt.
Ich steh auf und nehme die gut sichtbar liegende Taschenlampe und klicke sie an.Wie ein Storch stakse ich an den zwei Stühlen auf meiner Seite entlang schiebe und rücke ein wenig.Ich wühle auf dem Boden herum mit dem Lichtkegel der Taschenlampe.Und da liegt die umgearbeitete Büroklammer. Ich reiche sie dem guten Mann.Dann sehe ich erst was er damit vor hat. Der eine Winkel der Klammer passt sich wunderbar einer Einhakemöglichkeit an der Buchse an und die andere Seite der Klammer hält in ihrer zweiten Biegung bestens das Glöckchenband.  Er verschließt die Buchse wieder mit ihrem Deckel und nichts sieht man.Wie gesagt waren erst zwei Windungen erfolgt und nun ging es weiter.

Ich assistierte mit der Taschenlampe und drückte das Ende des Taschenlampengriffes auf meinem Schädel. Klingt lustig—ist aber perfekt gegen verwackeln. Somit war die Sicht frei für den Dekorateur . Dennoch gestaltete sich die Montage nicht so einfach. Durch die Länge der Kette– entstand keine Kooperation. Sie hatte ein kleines Eigenleben entwickelt und blieb  hier und da hängen. Gut Ding will Weile haben—und so war es auch. Die Glöckchenschlange hatte sich bald passend geschlängelt und schmückte vorzüglich das nackte Kabel.Nun hatten die Karten im oberen Bereich ein Loch mit einem Locher geschossen bekommen und zwar genau in diesem rechten Winkel der sich bildet wenn man die Karte zuklappt.   Durch dieses einladende Loch bekam nun ein Weihnachtskugelanhänger ,goldfarben, auch die Gelegenheit sich einmal hübsch zu präsentieren.  An der durch die Schwerkraft entstandenen jeweiligen Rundung der Glöckchenschlange drapiert Klaus die Karten.  Dazwischen haben sich noch der Nikolaus und ein Engelchen und ein Schneemann angemeldet dort zu verweilen.  Auch ein paar Mini-Weihnachtskugeln schoben sich elegant dazwischen.  Ein Blick zum Verweilen entstand.Alle Karten sind gelesen und zu jeder fällt ein Moment ein oder gar der Text lässt einem versinken im Wohnzimmer.‎25.‎12.‎2017